Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen


"Resonanzen" im Haus im Schluh und der Worpsweder Kunsthalle
Eine Ausstellung der Klasse Heike Kati Barath, in Worpswede

"Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen" 3 Malereien, Acryl auf Leinwand, je 155x120cm, 2018
3 Druckplatten, Druckfarbe auf Holz, je 155x120cm, 2018
3 Holzdrucke, Druckfarbe auf Papier, je 150x115cm, 2018
Holzgerüst an Baum, ca 6m hoch

Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen
Ivo Kiefer Als hätte man das nicht kommen sehen, Herr Mackensen

Fritz Mackensen setzte sich zu Lebzeiten für den Schutz und Erhalt dieser speziellen Eiche ein - Der "deutschen Eiche" als Symbol für Unsterblichkeit und Standhaftigkeit; als Symbol für das Deutsche an sich. Gerade als Nationalsozialist und Mitglied der NSDAP verleiht Mackensen der Eiche somit einen zweifelhaften Status - Verteidigte er doch nicht nur den Baum, sondern auch seine Un-Werte.
Mit dem fortschreitenden Verfall des Baumes und der letztlichen Zerfetzung durch den Sturm Xavier im Jahr 2017, hofft man natürlich, dass auch Mackensens Weltanschauung ein Ende gefunden hat. Jedoch lebt dieser Baum, obwohl er am Boden liegt und nur noch am seidenen Faden hängt, weiter. Er bildet neue Triebe und versucht wieder aufzuerstehen. Ebenso wie der Nationalsozialismus gerade wieder revitalisiert wird.

Das hat man doch kommen sehen...

2014 wurde die Schadhafte Quercus Petrea eingehend untersucht. Die Firma Hanseatic Treeworks machte 2014 eine Schalltomografie um die Restwandstärke des Stammes zu bestimmen. Damals war der bevorstehende Zerfall des Baumes bereits klar. Die Tomogramme stellte mir die Naturdenkmalbehörde der Stadt freundlicherweise zur Verfügung, um sie in meinem Projekt zu verwenden.

Ich malte diese, als eine Art Portrait der Eiche, das zugleich Sinnbild ihres Zerfalls, der Aushöhlung und somit Umkehrung dessen ist, wofür die Eiche schon seit der Zeit der Germanen steht. Diese Vanitas-Stilleben zieren nun das Stützgerüst, welches einen anderen, brutal gekappten Baum, vor dem Haus im Schluh, scheinbar vor dem Zerfall bewahrt. Nachdem dieser durch mehr als nur einen Kronensicherungsschnitt zu einem ungefährlichen Habitatsstümmel gesägt wurde, kann man jedoch davon ausgehen, dass dieser Rest sicherlich keiner Unterstützung mehr bedarf.
Das Gerüst wird durch diese Tatsache zu einem absurden Symbol der Übervorsichtigkeit und der Unfähigkeit, die Vergangenheit loszulassen. Im selben Atemzug mutet es wie eine Plakatwand an, die eine Mahnung mit sich trägt: aus Fehlern zu lernen. Man hat es damals kommen sehen und man sieht es wieder.