at the end 2016
13 bilder, öl und acryl auf leinwand, verschiedene formate, holzlatten
Eine Ausstellung im "Hinterzimmer" der Galerie Kunstkomplex Wuppertal
Das Ende der Revolution...
In einer Zeit, da die Kunst einerseits zu einem unermesslichen Luxusgut gestiegen ist und andererseits brotlose Künstler mit nichts auskommen müssen, ist es höchste Eisenbahn für eine Revolution. Die Zweiklassengesellschaft muss aufgehoben werden! Die Verherrlichung kehrt sich zur Verachtung! Inhaltslose Bilder sollen von den Massen getragen werden und ihre Sinnlosigkeit zurschaustellen!
Am Ende dieser Revolution – hoffentlich angekommen in der neuen Utopie – landen die Transparente unbeachtet im Hinterzimmer, wo sie sich selbst im Weg stehen und den Betrachter, der den ganzen Aufruhr nicht mitbekommen hat, wieder im gleichen Dunkel stehen lassen.
at the end...
Die Installation erlaubt es dem Gemälde sich von der Wand zu lösen. An Holzlatten montiert lehnt es vor dieser, ragt in- und erobert den Raum. Vielmehr noch wird durch die implizierte Nutzung der Bilder als Plakate einer Demonstration, der Raum und die Zeit imaginär auf eine Bewegung durch Straßen, ein Nutzen als Anliegenträger erweitert, der die Installation zu einer „Postperformance“ – also einer nie stattgefundenen aber intendiert zuvorgegangenen performativen Handlung macht, nach welcher die Bilder unachtsam im Hinterzimmer abgestellt wurden.
Die künftige Nutzlosigkeit der Bilder lässt sich an der Art der Präsentation ablesen. Auf dem Kopf stehend, kreuz und quer voreinander gestellt lassen sie keinen ungehinderten Blick auf das einzelne Bild an sich mehr zu, ergänzen sich jedoch zugleich zu einer Erweiterung der Bildebenen und unterstützen das changieren des Vor- und Hintereinander der Farbschichten. Die ungegenständlichen Bilder verkünden, dass es um die Kunst an sich geht, ohne zu verraten, ob sie nun Gegenstand der Kritik oder dessen sind, wofür demonstriert wurde. Offensichtlich ist nur, dass die Revolution ein Ende gefunden hat und In ihrer Unachtsamkeit zelebrieren die Bilder ihr eigenes Ende, postulieren ein Ende der Kunst.
stabbed...
Ein Transparent/eine Leinwand, die erschlafft an die Wand gedrückt wird – auch hier hat etwas sein Ende gefunden: Die blasse Farbigkeit, die unbemalten Leerstellen des nackten Malgrundes, unaufgespannt, wie ein lebloser Leib zur Schau gestellt, in die Ecke gedrängt, an die Wand gepresst. Die Installation zeigt einen Gewaltakt, dem die Malerei zum Opfer fällt. Sie verliert ihre Freiheit, ihre Rechte, ihre Berechtigung.